Dysplasiesprechstunde
Unsere Dysplasiesprechstunde wird geleitet von Dr. med. Elmeligy.
Ihnen stehen bei uns verschiedene Untersuchungs- und Therapiemethoden zur Verfügung, um auffällige Krebsvorsorgeabstriche und andere Veränderungen im Genitalbereich zu betreuen und zu behandeln.
Bei Ihnen wurde ein auffälliger „PAP-Abstrich“ festgestellt?
Der sogenannte PAP-Test wird im Rahmen der frauenärztlichen Untersuchung am Gebärmutterhals entnommen und dient als Früherkennungsabstrich zur Identifizierung von Krebsvorstufen oder Krebs.
Wenn der PAP-Test auffällig ist, wir die Abstrichuntersuchung meist nach einigen Wochen oder Monaten wiederholt. Aber bei Verdacht auf eine Dysplasie oder höhergradige Veränderungen ist eine kolposkopische Untersuchung sinnvoll.
Was ist eine Kolposkopie?
Die Kolposkopie ist ein Standardverfahren in der weiteren Abklärung von auffälligen Veränderungen am Gebärmutterhals sowie der Scheide und der Vulva. Sie ist eine erweitere frauenärztliche Untersuchung und ist normalerweise nicht schmerzhaft. Bei der Kolposkopie wird der Gebärmutterhals mit einer Lupenoptik untersucht. Durch das Auftragen von Essigsäurelösung können Dysplasien sichtbar gemacht werden. Zusätzlich wird meistens auch eine Jodlösung genutzt. Der große Vorteil liegt u.a. darin, dass gezielt sowohl zytologisches als auch histologisches Untersuchungsmaterial gewonnen werden kann. Diese Proben dienen zur Sicherung einer Dysplasie und davon hängt das weitere Vorgehen ab.
Was ist eine Dysplasie? (CIN- cervikale intraepitheliale Neoplasie)
Hierunter versteht man eine leicht- bis schwergradige Veränderungen mit krankhaften Zellen am Gebärmutterhals, welche in CIN- Stufen eingeteilt werden.
CIN 1 = leichte Dysplasie
CIN 2 = mäßige oder mittelgradige Dysplasie
CIN 3 = schwere Dysplasie
Wie entsteht eine Krebsvorstufe?
Die Voraussetzung für die Entstehung einer Dysplasie am Gebärmutterhals und der Krebsentstehung ist eine Infektion mit dem humanen Papillomaviren (HPV). Eine solche Infektion ist häufig und verursacht keinerlei Beschwerden. Bei den HP-Viren gibt es low und high- risk Typen. High risk Typen stehen im Zusammenhang mit einer Dysplasie und low risk Typen können zu Genitalwarzen (Condylome) führen.
Welche Behandlung erfolgt bei einer Dysplasie?
Eine leichtgradige Veränderung (CIN 1) hat eine hohe Rückbildungstendenz, ist aber kontrollbedürftig.
Auch bei einer CIN 2 sind noch spontane Heilungen möglich, wenn aber auch selten.
Bei einer CIN 3 raten wir zu einer Entfernung des betroffenen Bereichs, einer sogenannten Konisation.
Dieser „kleine“ Eingriff wird ambulant und unter einer kurzen Narkose durchgeführt. Hierbei wird das krankhafte Gewebe mit einer elektrischen Schlinge abgetragen und anschließend feingeweblich untersucht. Das Ergebnis kann nach ca. 1 Woche mit Ihnen besprochen werden.
Was ist eine VAIN?
Ähnlich wie bei den Veränderungen am Gebärmutterhals werden auch im Bereich der Scheide drei Schweregrade unterschieden. Hierbei spricht man von einer „vaginalen intraepithelialen Neoplasie“ (VAIN). Die Behandlung einer VAIN besteht in der Regel mit einer oberflächlichen Abtragung der Haut mittels Laser. Hier kann eine Zusammenarbeit mit der Frauenklinik der Uni Münster erfolgen.
Was ist eine VIN?
Werden veränderte Zellen im Bereich der Vulva entdeckt, spricht man von einer „vulvären intraepithelialen Neoplasie“ (VIN), welche ebenfalls in drei Vorstufen eingeteilt wird. Oft stehen hier unspezifische Hautveränderungen (u.a. Rötung, weißliche Verfärbung) Brennen oder Juckreiz im Vordergrund. Für den histologischen Nachweis wird eine Punch-Biopsie durchgeführt.
Was ist ein Lichen sclerosus?
Bei Brennen und Juckreiz im Bereich der Vulva kann es sich auch um einen Lichen sclerosus handeln. Auch hier ist eine Gewebeentnahme, eine Punch Biopsie, für die Diagnose notwendig. Der Lichen sclerosus ist eine autoimmune chronische Erkrankung, welche mit cortisonhaltiger Salbe behandelt wird. Regelmäßige Kontrollen sind aber wichtig, um frühzeitig weitere Veränderungen zu erkennen.